Mittwoch, 27. November 2013


Zwischen Niederungen und Peaks der Kulinarik




Analog-digital. Konvergentes arbeiten. Pascal Zemp ist im Schaltkreis unserer Synapsen unterwegs. Das Gehirn steht auf Aktivmodus. Einen Meter darunter, vertikal, wird es auch aktiv. Dort grummelts. Hunger. Seit zwei Stunden läuft das Seminar. Dann die ersehnte Pause. Es ist angerichtet. Ich stehe am Buffet und habe das Gefühl: Die Salami, die habe ich doch vor einigen Stunden beim Frühstück schon gesehen, den Schinken in den Brötchen auch. Der Kaffee ist dünn, das einzig Süße – Mannerschnitten, in abgepackt in Kleinportionen. Bei diesem Anblick wird klar: Essen ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Hauptsache der Magen ist beruhigt. Der Hunger ist gegessen. Journalisten kennen das: Man wird schnell abgespeist. Nö! Nicht in Recherchen und Interviews, da finden wir uns nicht damit ab – aber beim Essen, da lassen wir es zu, einfach so, aus der Situation heraus. Wer einem Gaumen mit hohen Ansprüchen hat, ist in dieser Branche nicht unbedingt daheim. Der fettige Aufstrich am Stehbuffet gatscht zwischen den Fingern. Warmes vom Lunchbuffet kommt kalt drüber. Mittagspause – nein heute nicht! Die Gummisemmel lässt grüßen.




Journalisten haben den Ruf, beim Essen immer die Ersten zu sein. Und sie leben mit dem Vorurteil: Wie das Essen, so der Bericht. Diese Dinge haben sich, sollte sie je gegeben haben, längst überholt. Wäre Essen der Maßstab für Leistung – oh, Gott, der Output wäre wohl oft ein verhungerter.Aber, wie schön: Das Leben hat seine Ausnahmen. Zeitensprung: Geschmorte Ochsenwangerln, zart – eine meisterliche Komposition aus der Küche von Eckhart Witzigmann, dem Sir der Haute Cuisine. Schokospitz – kreiiert vom besten Patissier Tirols. Mein Gaumen juchzt. Das sind Sonnenseiten des Journalismus, kulinarische Peaks – nicht gedacht für Journalisten, sondern für auserlesene Gäste. Aber immerhin, ich bin dabei, wenn auch als Randerscheinung, um vom gesellschaftlichen Ereignis zu berichten. In solchen Fällen sagt nicht das Bild 1000 Worte, sondern das Empfundene - auf Papier gebracht, per Audio hinausgetönt - aus dem Bauch heraus. Diesen Anspruch haben auch Pressereisen – ob in Nobeldestinationen der winterlichen Alpen oder im karibischen Meer. Essen wird zur Arbeit – dem Menschen kann Schlimmeres passieren. Aber da schau her – Journalisten haben auch ein Privatleben. Wie schön – und für manche wird in diesem Leben das Essen zum Vergnügen, das Kochen zum Hobby. Zwischen Niederungen der Kulinarik und lukullischen Höhenflügeln entwickelt sich Gaumenkitzel der besonderen Art – Kochen und Essen wird zum sinnlichen Erlebnis. Das Metier eignet sich inzwischen bestens für Konvergenz, für eigene Blogs, die die Binsenweisheit der vielen Köche, die den Brei verderben, widerlegen. Wetten, dass. . . ?




MICHAELA RUGGENTHALER
Meine Kollegin Danja Santer aus Villach ist eine geniale Keksbäckerin, die auch abseits von Vanillekipferl, Ischler Törtchen & Co, ihre Kreativität immer wieder unter Beweis stellt.

Nicht alles Gute kommt aus Amerika, aber doch so einiges: Unter anderem Popcakes.
Das sind kleine runde Kuchen, die auf ein Stäbchen gesteckt werden. Danja hat sich für Weihnachten etwas Passendes dazu einfallen lassen.

Oder wie ich meinen Christbaumschmuck vernascht habe :-)




Willkommen auf Andrea`s Reindling Blog!

Dieser Blog ist für Seelenverwandte, die wie ich gerne essen, kochen und trinken. Ihr findet hier meine Lieblingsrezepte, Tipps und Tricks, wie die Rezepte gelingen, so dass ihr meine Fehler nicht wiederholen müsst.

Hier sollen aber auch Kollegen und Freunde zu Wort kommen, die ich um ihre tollen Rezepte fragen möchte oder die uns ihre Erfahrungen rund um kulinarische Themen verraten. Besonders erwünscht in meiner digitalen Rezeptsammlung sind Querdenker, die sich aus einem ungewohnten Blickwinkel, dem Thema nähern.

Ich freue mich auf viele genussvolle und inspirierende Begegnungen im www.

P.S. Für meine Reindling-Community als Erstes das Rezept zum Nachbacken. Es stammt aus der Guten Küche von Ewald Plachutta und wurde von mir nur geringfügig, sprich zuckersüß, adaptiert.

Kärntner Reindling-Rezept

Zutaten für 10 Personen
Teig:
500 Gramm glattes Mehl
35 Gramm Germ
100  Gramm Butter
1 Ei
2 Dotter
1/4 l Milch
Prise Salz
40 Gramm Zucker

Fülle:
150 Gramm Butter
250 Gramm Zucker
2 EL Zimt
250 Gramm Rosinen
120 Gramm Walnüsse

Butter zum Ausstreichen, brauner Zucker zum Ausstreuen

Zubereitung

Eine passende Rein (flacher Kochtopf) oder Guglhupfform mit Butter ausstreichen und mit braunem Zucker (karamellisiert besser als weißer Zucker) ausstreuen. Mehl, Zucker, Prise Salz und 1,5 Päckchen Trockengerm mischen. Butter schmelzen, Milch dazugeben sowie das Ei und die Dotter darin versprudeln. In der Küchenmaschine mit dem Knethaken rühren, bis sich ein glatter, seidener Teig ergibt. Mit einem Küchentuch abdecken und gehen lassen.

Für die Fülle lege ich die Rosinen über Nacht in Rum ein (80 %). Wenn der Teig zirka doppelt so groß ist, wird er auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausgerollt. Flüßige Butter darauf verteilen, Zimt aufstreuen, Zucker verteilen, grob geriebene Walnüsse und Rosinen darauf verteilen.
Von unten nach oben zu einer Rolle aufrollen. Teigrolle schneckenförmig in die Form legen, nochmals mit etwas Butter bestreichen und mit braunem Zucker bestreuen.

In das kalte Rohr stellen und mit Umluft bei 160 Grad zirka 1 Stunde backen. Mit einem Backthermometer kontrollieren. Anschließend kurz in der Form rasten lassen, dann auf ein Küchen-Backpapier stürzen.

Gutes Gelingen!